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Ko-Infektion
Eine unbehandelte HIV-Infektion kann die Ansteckung mit anderen STI (sexuell übertragbaren Infektionen) begünstigen; eine vorliegende andere STI erhöht das Risiko einer Übertragung von HIV. Liegt neben HIV auch eine Hepatitis B oder C vor, spricht man von Ko-Infektion.
Kondom
Das Kondom ist eine der ältesten Hilfsmittel zum Schutz vor unerwünschten Schwangerschaften oder der Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Moderne Kondome bestehen aus hauchdünnem Latex (für Allergiker: Polyurethan oder Sensopren) und sind stark dehnbar. Um den besten Schutz zu gewährleisten, sollten sie die richtige Größe (Umfang) haben. Informationen darüber gibt es unter kondometer.de. Wer wissen möchte, wie Kondome produziert und getestet werden: Hier gibt's ein Video.
Kondompanne
Ein Kondom bietet keine 100%-ige Sicherheit, es kann auch bei vorsichtigen Gebrauch oder bei der Verwendung eines falschen Gleitmittels reißen oder platzen (unbedingt Gleitmittel auf Wasserbasis verwenden). Bei einer vorliegenden, mit Medikamenten behandelten HIV-Infektion bleibt es – zumindest was HIV betrifft – folgenlos.
Aber auch bei einer unbehandelten Infektion lässt sich eine Ansteckung mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindern: nach Möglichkeit innerhalb von maximal 72 Stunden einen Arzt aufsuchen, der bei Bedarf eine PEP (eine Art »Pille danach«, die man für 30 Tage einnehmen muss) verschreiben kann.
Krankenversicherung
HIV gehört zu den anerkannten Krankheiten, daher werden die Kosten für Arztbesuche, Labor und Medikamente von allen Krankenversicherungen übernommen. HIV-positive Menschen können trotz der Infektion auch zu einer privaten Krankenversicherung wechseln, erhalten allerdings wie alle Menschen mit chronischen Erkrankungen nur den Basistarif.
Küssen
Da Speichel nicht zu den infektiösen Körperflüssigkeiten gehört, ist Küssen kein Risiko für eine HIV-Übertragung – auch nicht, wenn z. B. das Zahnfleisch blutet. Auch evtl. vorhandene Aphten im Mundraum stellen kein Hindernis dar: Sie sind zwar unangenehm, aber nicht ansteckend.
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Lebenserwartung
Bis zur Vorstellung der antitretroviralen Therapie 1996 galt eine HIV-Infektion als Todesurteil. Seitdem hat die Infektion viel von ihrem Schrecken verloren und gilt nur noch als chronische Erkrankung; die Lebenserwartung hat sich kontinuierlich normalisiert. Seit vielen Jahren unterscheidet sich bei HIV die Lebenserwartung nicht mehr von der HIV-negativer Menschen – vorausgesetzt, die Infektion wird regelmäßig mit Medikamenten behandelt (antiretrovirale Therapie).
Liebesleben
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) informiert auf der Webseite liebesleben.de kompakt, verständlich und aktuell über HIV und alle anderen sexuell übertragbaren Infektionen.
Lusttropfen
Weil Sperma zu den infektiösen Körperflüssigkeiten gehört, befürchten viele, dass auch der Lusttropfen (Präejakulat) HIV übertragen könnte. Selbst wenn eine unbehandelte HIV-Infektion vorliegt, ist die Konzentration der Viren aber so gering, dass hier im Prinzip kein Risiko vorliegt. Trotzdem sollte man Vorsicht walten lassen: Durch den Lusttropfen können andere STI übertragen werden; auch können auf diese Weise Schwangerschaften ausgelöst werden.
Lymphknoten
Lymphknoten sind kleine, im gesamten Körper verteilte Kapseln im Lymphsystem, die Keime aus der Lymphflüssigkeit filtern. Eine große Zahl der Knoten befindet sich am Hals, unter den Armen und in der Leistengegend. Ein Anschwellen der Lymphknoten kann ein Anzeichen für eine vorliegende Störung im Körper sein, die gerade vom Körper bekämpft wird. Geht die Schwellung auch nach einigen Tagen nicht zurück, sollte man den Hausarzt aufsuchen. Bei zu häufigen Versuche, die Lymphknoten zu ertasten, kann es leicht passieren, dass man die Schwellung durch Druck verstärkt.
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Medikamente
Die antiretrovirale Therapie ist eine Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen. Waren es früher viele Tabletten (bis zu 36/Tag), sind es heute oft nur noch eine oder zwei Tabletten, die man regelmäßig jeden Tag einnehmen muss. Mittlerweile gibt es auch Depotspritzen, die ein- oder zweimal im Monat verabreicht werden. Wie jedes Medikament hat auch die antiretrovirale Therapie nicht nur Wirkung, sondern auch Nebenwirkungen.
Muttermilch
Muttermilch gehört zu den infektiösen Körperflüssigkeiten, d.h. beim Stillen kann möglicherweise das HI-Virus weitergegeben werden. Allerdings zeigen Untersuchungen, dass bei Einnahme der antiretroviralen Therapie das Übertragungsrisiko ausgesprochen gering ist, wenn die Mutter mit der Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt.
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