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A

Aids
Von »Aids« (auch: »Vollbild Aids«) spricht man, wenn das Immunsystem durch eine unbehandelte oder zu spät erkannte HIV-Infektion zerstört wurde. Dann können sogenannte opportunistische Infektionen das Leben bedrohen. Durch eine frühzeitige Erkennung (Test) und Behandlung (Medikamente) muss heute niemand mehr das Aids-Stadium erreichen.

Alkohol
Unter Einfluss von Alkohol macht man zuweilen Dinge, die man später bereut, zum Beispiel vernachlässigt man den Gedanken an Schutzmaßnahmen beim Geschlechtsverkehr. Oder man kann sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern, was in der Nacht zuvor passiert ist. So entstehen beim Thema HIV oder/und STI Ängste und Sorgen, die in vielen Fällen unnötig sind. Daher: Lieber weniger trinken und dafür mehr (geschützt) genießen!

Alltag mit HIV
Dank der ART (antiretrovirale Therapie) kann man auch mit HIV ein normales Leben führen. Zudem gibt es beim Kontakt mit HIV-positiven Menschen im Alltag (privat und im Beruf) keinerlei Übertragungsrisiken.

Angst
Angst ist grundsätzlich ein schlechter Ratgeber und kann am besten mit aktuellem Wissen überkommen werden. Angst vor HIV ist zudem oft die Folge eines schlechten Gewissens (z. B. bei einem Seitensprung) oder von Vorurteilen.

Antiretrovirale Therapie
Die antiretrovirale Therapie (ART) wurde 1996 vorgestellt und sorgt dafür, dass das Immunsystem stabil und funktionsfähig bleibt. Es gibt sie in Tablettenform und – seit einigen Jahren – auch als Depotspritze.

Aphten
Aphten sind nicht ansteckende, kleine Geschwulste (Schleimhautverletzungen) zumeist im Mundbereich. Sie werden fälschlicherweise oft mit einer HIV-Infektion in Verbindung gebracht, sind aber eher Folgen einer Infektion mit Herpes-Viren.

Ärzt*innen
HIV als Virusinfektion und Geschlechtskrankheit betrifft vor allem die Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Infektiologie und Dermatologie. Viele Ärzt*innen dieser Fachrichtungen sind im Bundesverband dagnä e.V. zusammengeschlossen, der auf seiner Webseite auch eine Schwerpunktpraxis-Suche anbietet.

B

Behandlung
HIV-positive Menschen sind angehalten – und die überwältigende Mehrheit folgt dem –, sich regelmäßig, zumeist alle drei bis vier Monate, durchchecken zu lassen, wobei insbessondere auch die HIV-relevanten Werte (u. a. Viruslast, Anzahl der Helferzellen) festgestellt werden. Auf diese Weise sind HIV-positive Menschen oft besser als HIV-negative) über ihren Gesundheitszustand informiert.

Beratungsstellen
Es gibt in Deutschland ein flächendeckendes Netz von Beratungsstellen, zumeist Aidshilfen oder (in Bayern) Aids-Beratungsstellen. Zudem gibt es in allen deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten ein Gesundheitsamt.
· Österreich
· Schweiz
· Luxemburg

Berliner Patient
Der »Berliner Patient« ist der erste HIV-positive Mensch, der geheilt werden konnte. Dies gelang als 2007 eine durch Leukämie bedingte Stammzellentransplantation notwendig wurde. Der Spender verfügte über eine sehr seltene Genveränderung, die – ähnlich wie die antiretrovirale Therapie – bewirkt, dass HI-Viren das Immunsystem nicht angreifen können. Timothy Ray Brown ist allerdings im September 2020 an einer wieder aufgeflammten Leukämie verstorben. Derzeit gibt es noch sechs weitere Patienten, bei denen nach einer Knochenmarkspende das Virus nicht mehr nachweisbar ist.

Beruf
Eine HIV-Infektion ist dank der wirksamen ART kein Berufshindernis mehr. Trotzdem haben sie immer wieder spezielle Hürden zu nehmen – von der Einstellungsuntersuchung bis hin zur Frage, ob sie am Arbeitsplatz offen mit ihrer Infektion umgehen wollen bzw,. können, ohne Diskriminierung ausgesetzt zu sein. Die Deutsche Aidshilfe (DAH) hat dazu auf ihrer Webseite umfangreiche Informationen zur Verfügung gestellt.

Beziehung
Eine HIV-Infektion kann für eine Partnerschaft belastend sein, vor allem, wenn sie durch einen Seitensprung entstanden ist. Medizinisch gesehen, ist HIV dank der Therapie jedoch kein Problem mehr, denn HIV-positive Menschen müssen keine Einschränkungen mehr befürchten und können auch ungetrübte Familienplanung betreiben.

Blut
Blut gehört zwar zu den infektiösen Körperflüssigkeiten, birgt aber außerhalb des Körpers keine Gefahr, da HI-Viren an der Luft schnell inaktiv werden (Luftsauerstoff/veränderter ph-Wert). Es besteht also im Regelfall nur theoretisch ein Übertragungsrisiko, praktisch aber nicht.

Blutprodukte
Die Sorge, dass HIV durch Blut übertragen werden kann, basiert auf einem Blutskandal Anfang der 80er Jahre, als mit Hepatitis- und HI-Viren verunreinigtes Blut bei Blutprodukten (z. B. zur Behandlung der Hämophilie) oder -konserven (z. B. für Transfusionen) festgestellt wurde. Seit 1985 sind Übertragungen auf diesem Wege nicht mehr möglich.

Blutspende
Spenderblut wird aufwändig auf HIV und andere STI (Hepatitis, Syphilis) sowie andere Erreger getestet. Bei Auffälligkeiten werden die Spendenden informiert, das gespendete Blut wird vernichtet. Eine Blutspende ist allerdings kein Ersatz für einen HIV-Test.

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Diagnose »HIV-positiv«
Auch heute noch schockiert die Diagnose »HIV-positiv« sowohl Betroffene als auch das Umfeld. Daher ist es wichtig, sich schnellstmöglich von einem Arzt oder/und kompetenten Einrichtungen beraten zu lassen – und nach Möglichkeit frühzeitig mit der antiretroviralen Therapie (ART) zu beginnen.

Diskriminierung
Auch wenn dank einer wirksamen Therapie von HIV-positiven Menschen kein Übertragungsrisiko mehr besteht, gibt es immer noch Diskriminierungen: in der Partnerwahl, in der Berufswahl, in der Reisefreiheit und auch im medizinischen/zahnmedizinischen Bereich. Die Deutsche Aidshilfe hat eine Kontaktstelle eingerichtet, bei der man sich in Fällen der Diskriminierung beraten und helfen lassen kann.

Drogengebrauch
Intravenöser Drogengebrauch (»spritzen«) ist einer der beiden Übertragungswege für HI-Viren und andere Krankheitserreger, insbesondere, wenn Spritzen gemeinsam benutzt werden. Die Deutsche Aidshilfe hat die wichtigsten Informationen zu Safer Use auf ihrer Webseite zusammengestellt.

Aber auch der Genuss sog. weicher Drogen wie auch von Alkohol kann die Übertragung von HIV oder/und anderen STI durch die Vernachlässigung von Schutzmaßnahmen begünstigen.

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