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E

Eintrittspforten
Es gibt zwei sog. Eintrittspforten, über die HI-Viren in den Körper gelangen: Wunden und Schleimhäute. Grundsätzlich gilt, dass Viren ausschließlich innerhalb des Körpers eine Infektion auslösen können. Eine Infektion außerhalb (z. B. über Gläser und Türgriffe oder durch eine Schmierinfektion) sind nicht möglich.

F

Femidom
Das Femidom (Frauenkondom) ähnelt einem Kondom, wie es Männer benutzen, ist allerdings größer und besitzt an beiden Enden bewegliche Ringe. Femidome schützen vor HIV und senken das Risiko einer Ansteckung mit anderen Geschlechtskrankheiten. Mehr Informationen

G

Geschichte
Die erste Übertragung des HI-Virus auf den Menschen datiert die Forschung auf Mitte der 1920er Jahre im südlichen Kongobecken (Afrika); die ersten Aids-Fälle wurden 1981 in den Vereinigten Staaten bekannt. 1982 wurde der erste Aids-Patient in Deutschland am Universitätsklinikum Frankfurt am Main eingeliefert. Seit 1982 sind in Deutschland knapp 30.000 Menschen an den Folgen der Infektion verstorben. Bis zur Vorstellung der antiretroviralen Therapie 1996 galt eine HIV-Infektion als Todesurteil, seit 1996 ist die Sterblichkeitsrate drastisch gesunken. Trotzdem sterben in Deutschland immer noch etwa 400 bis 500 Menschen an den Folgen von HIV und Aids, zumeist sind es »late presenter«, bei denen die Infektion erst viel zu spät, im Vollbild Aids, entdeckt wird.

Grippeähnliche Symptome
In Bezug auf angebliche HIV-Symptome ist immer wieder die Rede von »grippeähnlichen Symptomen« wie Fieber, Erkältung, Husten, Nachtschweiß u. ä. DIese Symptome können aber auf viele andere Erkrankungen hinweisen; in den meisten Fällen weisen grippeähnliche Symptome tatsächlich auf Grippe hin. Wer sichergehen will, kann einen HIV-Test in Auftrag geben.

H

Heilung
Eine Heilung von HIV ist z. Zt. nicht möglich, auch wenn es in der Forschung viele Ansätze gibt. Dass bei mittlerweile sechs Patienten nach einer leukämiebedingten Stammzellentransplantation HI-Viren nicht mehr nachweisbar warfen, lag an einer seltenen Genmutation bei den Stammzellenspendenen.

Helferzellen
Die sog. T-Helferzellen gehören zu den aktiven Bestandteilen des Immunsystems. Bei einer HIV-Infektion werden sie von den Viren befallen und »umgedreht«, beginnen selbst, HI-Viren zu produzieren und stehen für die Immunabwehr nicht mehr zur Verfügung.

HIV
Mit »HIV« bezeichnet man eine Virusinfektion, die – wenn sie nicht behandelt wird – etwa acht bis zehn Jahre benötigt, um das Immunsystem zu zerstören. Seit 1996 gibt es antiretrovirale Medikamente, mit denen man die Infektion so gut behandeln kann, dass sie auf den Alltag und das Leben keine Auswirkung mehr haben muss. Um die Infektion behandeln zu können, muss sie entdeckt werden – und das kann ausschließlich ein HIV-Test.

I J

Immunsystem
Das Immunsystem schützt den Körper davor, dass Krankheitserreger (Viren, Bakterien, PIlze) Schaden anrichten können. Im Regelfall funktioniert die körpereigene Abwehr, ohne sich bemerkbar zu machen; eine vorübergehende Immunschwäche kündigt sich durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder häufige Infekte an. Das Immunsystem an sich ist sehr stabil, selbst aggressive HI-Viren benötigen acht bis zehn Jahre, um es zu zerstören.

Impfung
Im Zuge der Covid 19-Pandemie ist die mRNA-Technologie als mögliche Grundlage einer HIV-Impfung ins Blickfeld geraten. Bislang verhinderte die stete Veränderung der Viren (»Mutation«) die Entwicklung eines Impfstoffes. Auch die Entdeckung von Antikörpern, die die verschiedenen Subtypen und Mutationsstufen erkennen, hat neue Forschungsansätze ermöglicht.

Infektionswege
HIV wird heute fast ausschließlich übertragen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr (in Deutschland etwa 90% aller Infektionen) oder intravenösen Drogengebrauch bei gemeinsamer Spritzenbenutzung (etwa 10%).

Infektiöse Körperflüssigkeiten
Infektiöse Körperflüssigkeiten sind grundsätzlich Blut, Sperma, Vaginal- und Analsekret sowie Muttermilch. Bei antiretroviraler Therapie (ART) sind zumindest in den ersten vier genannten Körperflüssigkeiten keine Viren mehr nachweisbar; bei Muttermilch zeigen neueste Untersuchungen, dass die Übertragungsrate äußerst gering ist, wenn die Viruslast der Mutter unter der Nachweisgrenze liegt.

Informationelle Selbstbestimmung
Darunter versteht man, dass jeder Mensch das Recht darauf hat, selbst zu entscheiden, wie mit seinen Daten umgegangen wird. Bei HIV heißt das u.a.:

  • Niemand darf ohne Wissen oder ohne Zustimmung der betroffenen Person einen HIV-Test veranlassen oder durchführen.
  • Niemand ist gezwungen, seinen Gesundheitszustand preiszugeben; selbst direkte Fragen müssen nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden.
  • Niemand darf Informationen zur Gesundheit einer dritten Person preisgeben, ohne dass eine Einwilligung vorliegt.
  • Jeder Patient entscheidet selbst, ob und wann mit einer Therapie begonnen werden soll.

Insektenstiche
Es gibt Erreger, die durch Insekten übertragen werden können (wie Malaria, Gelbfieber, Dengue Fieber, den ZIKA Virus oder FSME). HIV gehört nicht dazu.

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